Samstag, 25. August 2001

Gürtel Nightwalk IV

Gürtel Nightwalk IV mit Rucki Zucki Palmencombo, Shy, Heanoisa Grantbriada, Peko Lo Mania, Wien 25.08.2001

Zunächst einige einführende Worte für alle Nichtwiener: Wenn man in Wien vom Gürtel spricht, meint man in erster Linie nicht das Accessoire, das einem davor bewahrt, die Hosen zu verlieren, sondern Wiens größte innerstädtische Verbindungssstraße oder aber auch Wiens führende Amüsiermeile, weshalb die an den Gürtel grenzenden Wiener Gemeindebezirke nicht wirklich als noble Wohnbezirke gelten. Deshalb hat man in den letzten Jahren verstärkt versucht, das Image dieser Bezirke etwas aufzupolieren. Eines der wichtigsten dementsprechenden Maßnahmen war die Revitalisierung der viaduktähnlichen ehemaligen Stadtbahnbögen, auf denen jetzt die U6 unterwegs ist und die früher großteils als Warenlager oder Werkstätten genutzt wurden. Mittlerweile etablierte sich dort dank namhafter Lokale mit Auftrittsmöglichkeiten wie dem Chelsea oder B 72 eine lebhafte Beislszene, die offenbar dafür verantwortlich war, daß sich das Bild des durchschnittlichen Gürtelbesuchers vom rotlichtsüchtigen Nachtschwärmer zum niveauvollen Musikfan gewandelt hat.

Mit dem Nightwalk, der mittlerweile zum 4. Male veranstaltet wurde, hat man auch heuer wieder versucht, mittels eines vielschichtigen Kulturangebots all jene, die bislang einen weiten Bogen um die Gürtellokale gemacht haben, dorthin zu locken. Diesem Lockangebot konnte ich heuer nicht wiederstehen, sollten doch unter anderem keine geringeren als die Rucki Zucki Palmencombo, die dank ihres Fernwehklassikers "Südseeträume" aus dem Jahr 1982 einen nicht unbeachtlichen Bekanntheitsgrad unter Wunschkonzerthörern und Wickie, Slime & Paiper-Fans erlangt haben als auch die überaus talentierte Linzer Formation Shy aufspielen.

Dank der verkehrsgünstigen Lage aller Nightwalk-Lokalitäten an der U6 sollte es an und für sich kein Problem sein, die selbigen zu finden. Als etwas schwierig erwies sich allerdings für den ortsunkundigen Schreiber dieser Zeilen die Suche nach der Grundsteingasse 15, wo sich ein Kulturzentrum befindet und die Rucki Zucki Palmencombo ab 19.00 aufspielen sollte, denn dank einiger offenbar auch nicht wirklich ortskundiger, aber dafür umso hilfsbereiter Passanten machte ich unfreiwillig eine kurze Sightseeingtour durch Ottakring, dem eine kräftige Imagepolitur sicherlich auch gut tun würde.

Nach einigen Irrwegen fand ich endlich doch noch die Grundsteingasse und bald auch die dazugehörige Nummer 15, erfuhr aber dort, daß sich der Auftritt der Rucki Zucki Palmencombo auf 20.00 verschieben würde. Zum Überbrücken der Wartezeit pilgerte ich zum nahegelegenen Chelsea, wo ich die Vorbereitungen der Wiener Popformation Echophonic die es mittlerweile zu einiger FM4-Prominenz gebracht hat, vor ihrem Auftritt gespannt verfolgte und mir nebenbei ein wohlverdientes Bier genehmigte.

Kurz vor 20.00 betrat ich wiederum die Räumlichkeiten der Grundsteingasse 15 und war einigermaßen überrascht, daß das Konzert nicht etwa in einer Halle, sondern in einem Raum, der maximal die Maße einer Fertigteilgarage hatte, stattfand und dem Publikumsansturm von rund 30 Personen gerade noch gewachsen war. Unter diesen Zuschauermassen dürften nicht Wenige gewesen sein, die sich von der Rucki Zucki Palmencombo nur „Südseeträume" und vielleicht ein paar peinliche bis überflüssige 50er-Reminiszenzen erwartet hatten, aber das in der klassischen Rock’n’Roll-Besetzung mit Gitarre/Bass/Schlagzeug und zwischenzeitlichen Mundharmonikaintermezzos groß aufspielende Dreier dachte nicht im geringsten daran, sich mit derartigen Belanglosigkeiten zufriedenzugeben und überraschte mit einer durchaus mitreißenden Show, bei der die Spielfreude des dynamischen Trios deutlich spürbar war und die sich eine größere Zuschauerkulisse verdient hätte. Einziger Wermutstropfen war die Tatsache, daß Ronnie Urini, seines Zeichens Originalschlagzeuger der Rucki Zucki Palmencombo und Urgestein der österreichischen Undergroundszene, leider nicht mit von der Partie war, aber er wurde äußerst kompetent von einem mir unbekannten Sonnenbrillenträger vertreten.

Repertoiremäßig beschränkte man sich nicht auf die von ihren 3 Singlehits bekannten Titel "Mann im Mond", "I kann di net vergessen" und natürlich "Südseeträume", sondern spielte eine Reihe von zumindest mir unbekannten, aber großteils perfekt ins Programm passenden Songs und überraschte sowohl mit einer Coverversion von Freddy Quinn’s unvergeßlichen Schmachtfetzen „Heimatlos" als auch einer auf den ersten Blick nicht erkennbare Verdeutschung von Elvis Presley’s „Heartbreak Hotel".

Nachdem nach knapp einer Stunde der letzte Ton verklungen war, hätte ich natürlich noch gerne mit den Bandmitgliedern über etwaige Zukunftspläne wie neue Platte, Tour etc. geplaudert, aber bedingt durch die zeitliche Verschiebung war es mittlerweile nach 21.00 und ich wollte noch etwas von Shy hören, die bereits um 20.30 vor dem B 72 zu spielen begonnen hatten

Also nix wie hin zur U-Bahnstation, untermalt von Echophonic, die kurz davor vorm Chelsea zu spielen begonnen hatten und mit der U6 ab Richtung B 72, dessen Name sich übrigens nicht weiter überraschend vom Stadbahnbogen Nr. 72 ableitet. Dort erhaschte ich leider nur mehr 3 Songs von Shy, aber es schien, als hätten sie bis zu meinem Eintreffen mit 3 ihrer besten Stücke auf mich gewartet, nämlich ihre aktuelle Single „Mr. Sunset", den Leider-Nicht-Klassiker „Kein Mann auf dem Mond" und schließlich ihre WG-Hymne „Frühstück für Slacker".

Damit war der Zauber auch schon wieder vorbei und es war absolut nachvollziehbar, warum Shy sich mit Zugaben zurückhielten. Das Ambiente war nämlich alles andere als motivierend für ernsthafte Musiker, denn es herrschte keine Konzert-, sondern Bierzeltatmosphäre, da ab der 4. Heurigenbankreihe von der Bühne entfernt politisiert wurde oder man sich über andere belanglose Dinge unterhielt, als Shy zu lauschen, die eigens „mit großer Besetzung" aufgetreten waren.

Da im B 72 nun ein DJ-Set folgen sollte und ich mir lieber Livemusik zu Gemüte führen wollte, wechselte ich den Schauplatz und wurde schon bald von den rauhen Klängen des Soulklassiker „Mustang Sally", der vor rund einem Jahrzehnt durch den Kinokassenschlager „The Commitments" reanimiert wurde, ins Cafe Carina gelockt. In dieser auch nicht gerade weitläufigen Lokalität waren die mir bis dato unbekannten Heanoisa Grantbriada, laut Pressetext „im Auftrog des Rockn Roi untawegs - Schlußendli is der Rockn Roi in Heanois auf'd Wöd kumman" (Für alle, denen der Wiener Dialekt nicht geläufig ist: „Im Auftrag des Rock'n'Roll unterwegs sind, schließlich habe der Rock’n’Roll seine Ursprung in Hernals", was natürlich nicht historisch belegbar ist), am Werk und das überraschend gut.

Als illegitime Söhne der Blues Brothers überzeugten die 5 zornigen Hernalser Brüder mit einer fulminanten Rhythm & Blues-Show, welche die Blues Brothers Revuen, die immer wieder durch die Lande ziehen, stimmungsmäßig und musikalisch eindeutig verblassen ließen. Gemäß dem bewährten Blues Brothers-Muster spielte der in der Besetzung Gitarre/Baß/Saxophon/Schlagzeug/Keyboard auftretende Brüder-Fünfer, dessen Bassist und Keyboarder für die Vokalparts verantwortlich waren, altgediente Rock & Soulklassiker, die allesamt live eine sichere Bank für gute Stimmung sind:„Suzy Q", „Papa Was A Rolling Stone", „Smoke On The Water", „Whole Lotta Love", „Sweet Home Alabama", „Unchain My Heart", „You Can Leave Your Hat On", bei dem stilgerecht ein Hut für freiwillige Spenden herumgereicht wurde, das unvermeidliche „Minnie The Moocher" und als abschließende Zugabe James Brown’s „I Got You - I Feel Good".

Das entfesselte Publikum im überfüllten Cafe Carina wollte die Heanoisa Grantbriada zunächst gar nicht mehr von der als Bühne verwendeten rund 10 m² großen Tanzfläche lassen, aber die Ankündigung, das nun eine weitere Formation folgen sollte, die ähnliche Euphorie verursachen sollte, glättete die Wogen der fast orgiastischen Begeisterung wieder. Laut Programmablauf sollte das die Fenzl Experience sein, die allerdings kurzfristig durch eine exotisch klingende Kombo namens Peko Lo Mania ersetzt worden war. Nach längerem Soundcheck und einigen technischen Problemen verwandelte sich deren stimmliches und optisches Aushängeschild, die zierliche Japanerin Tomoko "Peko" Toyoshima, die zuvor noch schüchtern und nervös die Umbauarbeiten und die Behebung der technischen Probleme verfolgte, in eine japanische Souldiva. Wäre Tomoko’s Landsfrau Yoko Ono gesanglich nur halbwegs so talentiert gewesen, hätte ihre Solokarriere vermutlich einen gänzlich anderen Verlauf genommen.

Aber nicht nur die Stimme überraschte, sondern auch die gut ausgewogene Auswahl der Coverversionen:„Moving On Up" (M’People), Kiss (Prince), „Word Up" (Cameo), „Baby I Love You" (Aretha Franklin), „Play That Funky Music" (Wild Cherry), „Smooth" (Santana), ein James Bond-Special, in dem „Goldeneye" und „Goldfinger",eingebettet waren und „Free Your Mind" (En Vogue) vermochten selbst die anspruchsvollsten Soul & Funkfans zu begeistern.

Als Zugabe wagte sich Tomoko und die gut eingespielte Backingband sogar über „Geh davon aus" von den Söhnen Mannheims, schreckte nicht vor Carole Kings "You’ve Got A Friend" zurück und beschloß den Auftritt mit „I Got You - I Feel Good", was vielen nicht nur ein akustisches Déjà Vu bescherte, sondern auch am Besten das Gefühl dieser lauen Sommernacht ausdrückte.

Sonntag, 13. Mai 2001

EIN ABEND IM VOGELKOT - SONG CONTEST 2001

Wie auch in den Jahren davor war beim Eurovisions-Songcontest 2001 nicht die musikalische (?) Darbietung oder dessen optische Umsetzung der Höhepunkt, sondern die via FM4 ausgestrahlten simultanen Kommentare vpn Dirk Stermann & Christoph Grissemann zu den gezeigten Darbietungen der mehr oder weniger wackeren Songcontest-Dummies, die um die begehrte, dem Nike-Symbol nachempfundenen Trophäe wacker kämpften.

In den Postings von FM4 konnte nach der paneuropäischen audiovisuellen Prostutition, von Stermann/Grissemann im letzten Jahr auch als „Karawane des Grauens" bezeichneten Veranstaltung lesen, das deren Leistung für viele nicht zufriedenstellend war und mit den Darbietungen der letzten Jahre nicht mithalten konnte..

Zugegeben, die Beiden waren schon einmal besser in Form, vielleicht hatten sie sich auch nur an das Niveau des Songcontests angepaßt, aber dennoch waren sie um Welten besser als an so manch andere vom ORF zwangsverordneten Unterhaltung, die eher die Darmperistaltik anregt als das Zwerchfell erschüttert.

Im Folgenden präsentiere ich eine Auswahl an den gelungensten Stichworten, Wortfetzen und Kommentaren, die vermutlich bei Vielen meist im Lachen untergegangen, überhört oder falsch bzw. nicht verstanden wurden. (In Klammer Anmerkungen zum besseren Verständnis)

Allgemeines über den Songcontest

Toleranz sollte Grenzen haben

Bonjour Tristesse

Ein Fest für Österreich: Die Welt ist angetreten, um sich bei Österreich für die ungerechten Sanktionen zu entschuldigen

Das Logo stammt von einem Kind, das unter Epilepsie leidet (Zum aus meheren Elypsen bestehenden Logo des diesjährigen Songcontests)

Kylie Minogue mit Vogelscheiße am Kopf (über die Moderatorin und deren ungewöhnlichen Kopfschmuck)

Über die Vorjahressieger Olsen Brothers:

Sie haben für diesen Abend unbezahlten Freigang aus der Trinkerheilanstallt erhalten.
Das Einzige, was sich seit ihrem Gewinn beim Songcontest geändert hat sind die Leberwerte

Sie tragen praktischerweise gleich schwarz, damit man sie, falls sie bei diesem Auftritt an Altersschwäche oder Suffschwäche sterben, gleich in den Sarg legen kann

Die dummen Dänen glauben offenbar, die Olsen Brothers haben schon wieder den Songcontest gewonnen und schießen ein Feuerwerk ab (Beim Auftritt der Olsen Brothers wird ein Feuerwerk entzündet)

Vor ihrem Sieg waren sie obdachlos, nun sind sie es nicht mehr, denn jetzt haben sie zumindest eine Homepage.

1. Michelle - Out On My (Holland)

Sie war früher eine Dealerin, die in Amsterdam Haschisch, Kokain und Hagenbuttentee verkauft hat, ist ein Anhänger des Nazikriegsverbrechers Klaus Barbie und spielt mit dessen Puppen

Oh Gott! Wer hat ihr den Rollstuhl geklaut? (Michelle samt ihren Backgroundsängerinnen räkeln sich in einer sehr unorthodoxer Choreographie am Boden)

Wer hat die Choreographie gemacht? Christopher Reeves?

Ein Wunder! (Gegen Ende stehen plötzlich alle wieder auf)

Kalorienverbrauch bei diesem Auftritt: 0

Da ist alles rasiert, nur die Oberarme nicht

2. Two Tricky – Angel (Island)

Die Beiden besitzen ein Fischereibedarfsgeschäft, starten deshalb mit einem Angellied

Sie arbeiteten früher als Dummies für Schlachtschußapparate

Diese Zwangsjacken gibt es bei H & M (Über die Sakkos)

Hey ist das nicht Sabrina Setlur? Hat die heruntergewirtschaftet .. (Zu einer farbigen Backgroundsängerin)

3. Nino Prses – Hano (Bosnien-Herzegowina)

Eine billige Anbiederung an "Taxi Orange" (über sein oranges Outfit, bestehend aus orangen Overall und oranger Kappe)

Nino hatte vor einigen Jahren eine Magendarmtrakttransplation und hat jetzt einen albanischen Magen und einen serbischen Darm und hat deshalb ziemliche Verdaungsprobleme

Ist Hare Krishna in Bosnien so beliebt? (Zu dem indisch inspierierten Song)

Hat der schon seine Füße aufgehoben oder ist der festgetackert? (Über seine eher statische Performance)

4. Haldor Lægreid - On My Own (Norwegen)

Mäht für 20 Nachbarn den Rasen, trinkt nur ein Bier, wenn man ihn dazu auffordert, kann über 400 Muttertagsgedichte. Unser norwegischer Freund hat aber auch eine dunkle Seite. Haldor ist der grausamste Serienkiller Norwegens. Abgründe tun sich jetzt auf, jetzt wird es psychopathisch.

Der sieht aus wie Uwe Kröger nach einer unbehandelten Paranoiastörung

„Own My Own", ein Lied über die Einsamkeit beim Morden, wenn man Nachts durch die Straßen streift.

Schnell noch Omas Tischdeckchen angezogen und dann raus zum morden

Sein linker Arm ist wie unbeweglich. Sieht mir ganz nach Ermüdungsbruch im Onaniearm aus.

Zum Gänsehautkriegen!

Mich würde nicht wundern, wenn jetzt ein Spezialkommando die Bühne stürmen würde

Gegen ihn ist Hannibal Lecter Bugs Bunny

5. Tal Sondak -Ein Davar (Never Mind) (Israel)

Tal Sondak führt in Tel Aviv einen heruntergekommenen Swingerclub und ist so stolz auf seine Potenz, daß er sich selber der Rammler von Ramla nennt. Er tritt heute mit seinen Kollegen aus dem Swingerclub auf. Sein Davar, sagt er, ist über 25 cm lang. Da können wir, die nicht so üppig ausgestattet sind, nur sagen: „Wahnsinn, was für ein Davar!"

Er hat bei der Probe ja einmal versucht, mit 3 Frauen gleichzeitig ....

Oh Gott, jetzt holt er seinen Davar raus und durch alle 3 durch!

Von der Choreographie sind das bis jetzt die besten, oder? Stimmt, die sind die Ersten die sich bewegen

Der Mann der erektile Dysfunktionen nicht kennt

6. Mumiy Troll - Lady Alpine Blue (Rußland)

Liebe Österreicher! Ein Fest für Österreich haben wir versprochen und genau das ist es auch. Wir alle erleben jetzt einen besonderen Moment: Eine Weltmacht entschuldig sich bei Österreich für die ungerechten Sanktionen und noch viel mehr: Der russische Vertreter singt ein zärtliches und gefühlvolles Liebeslied für die amtierende österreichische Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer. Er ist Hofnarr bei Wladimir Putin und hat sich während der Ski-WM in St. Anton zuerst in die österreichischen Berge und dann in die attraktive FPÖ-Vorsitzende Susanne Riess-Passer verliebt. Er ist bereits russisches FPÖ-Mitglied und als einziger Russe überzeugter Gegner der EU-Osterweiterung

Bei dem merkst du schon, daß sie in Rußland natürlich weniger Geld haben und sehr, sehr billige Drogen nehmen müssen.

Kuck mal was da raushängt bei dem. Hat der eine Krawattte am Penis festgemacht? Ein Penisring?

In Wahrheit müßte das auf ARTE als Themen-Abend über Geisteskrankheiten laufen und nicht in einem regulären Unterhaltungsprogramm

7. Friends - Listen To Your Heartbeat (Schweden)

Die Beiden sind 2 othodoxe, evangelische Priesterinnen, nix anderes als Enthaltsamkeit im Kopf haben. Sie sind wegen zu großer Bibeltreue aus dem Engelswerk ausgeschlossen worden. Sie treten offen für die Inquisition ein und praktizieren sie auch. Den Papst lehnen sie ab, der ist ihnen zu jung und zu links

Dagegen ist "Pornojäger" Martin Humer Hugh Hefner

...und ich Trottel bin aus der Kirche ausgetreten

8. Skamp - You Got Style (Litauen)

Dumm & Dümmer aus einer litauischen Schaumdiscothek

Beim „Hair"-Casting so was wie durchgefallen

9. Arnis Mednis - Too Much (Estland)

War 1982 in der Volkshochschule in Riga Schweinchen Dick

10. Vanna - Strings Of My Heart (Kroatien)

Sie ist Cevapcici-Fooddesignerin in Zabreb, starke Nichtraucherin und riecht fürchterlich aus dem Mund nach antialkoholischen Getränken, diese Grüne Tee-Fahne ist praktisch nicht aushaltbar

Sie ist ein Fan der Weltkriege, besonders von Giftgasangriffen im 1.Weltkriegs

Eine facettenreiche Frau, leider sehen wir hier ihre ödeste Facette

Was trägt sie da an den Ohren? Das ist die Hirnanhangdrüse

(Sterman/Grissemann dürfte es entgagen sein, aber ich entdeckte bei diesem Auftritt hier keine Geringere als Verkehrsministerin Monika Forstinger als Geigenspielerin)

11. MTM - Só sei ser feliz assim (The Only Way) (Portugal)

Das Einzige, daß sie verbindet ist, daß sie im Arbeitsamt neben einem Radio gesessen sind

Das offizielle Gesicht zur Zeckenimpfung 2001

Dick & Doof aus Portugal

Lichtdoubles für Miami Vice

Beim Casting für diesen Auftritt suchte man vermutlich zwei zeigefreudige Typen ohne Hals mit viel Tagesfreizeit

12. Gary O'Shaughnessy - Without Your Love (Irland)

Im gehören 4 Pubs, ein Teil der IRA, eine Handyfirma, der öffentliche Verkehr und das gesamte Kleingeld Irlands

Man muß nur Angst haben, das bei ihm das Handy läutet

13. David Civera - Spain Dile que la quiero (Tell Her That I Love Her) (Spanien)

Er strebt eine Brieffreundschaft mit Enrique Iglesias an und hat mit Julio geschlafen

149 cm geballte Energie

14. Natasha St-Pier - Je n'ai Que Mon Âme (Only My Soul) (Frankreich)

Sie joggt nicht, um die Erde zu schonen, ist Bulemistin und hat nicht den Anstand, sich zu übergeben

Das Kleidchen hat sie um 29,90 aus dem 10 Schilling-Shop

Wenn das Romantik ist bin ich froh, daß ich immer gleich zur Sache komme

15. Sedat Yüce - Sevgiliye Son (Good-Bye My Love) (Türkei)

Hat beim Lange-Nasen-Wettbewerb in Ankara den 4. Platz belegt

16. Lindsay Dracass - No Dream Impossible (England)

Sie ist das offizielle Gesicht zur Maul- und Klauenseuche

Sie ist ein Findelkind, das erst vor einigen Wochen bei Oxford von einem Landwirt gefunden worden ist. Sie ist von einem Huhn aufgezogen worden, hat deshalb in ihrem Leben nur Eier gegessen ernährt. Ihr Cholesterinwert liegt bei 365.000, was absoluten Weltrekord bedeutet.

17. Nusa Derenda - Energy (Slowenien)

Wenn sie sich hin und wieder in Hotelzimmern den Pay-TV-Kanal anschauen, wird ihnen die slovenische Starterin bekannt vorkommen.

Nusa ist, ohne ihr nahettreten zu wollen, die dümmste Nuß im Starterfeld: Als Go-Go-Tänzerin hat sie in den frühen 90ern schon versagt, da sie immer wieder gegen die Stange gelaufen ist

deprimierende Puff-Musik

18. Piasek - 2 Long (Polen)

Er ist ein polnischer Exzentriker, der mit einem Rudel Wölfen zusammenlebt. Diese Wölfe haben ihm im Übrigen auch das Singen beigebracht.

Piasek ist ein Fellexzentriker, das heißt, er schläft immer auf Fellen, hat Sex mit Tierfellen, er nennt das Fellatio

Seine Backgroundsängerinnen: von wegen keine österreichische Beteiligung, das sind die Roundergirls, allerdings nicht in Bestform

Es ist interessant, wie man aus einem Tier Jacke und Frisur machen kann

Die Sängerinnen sehen aus wie die Phasen einer Schlankheitskur, vorher-nachher, von Rechts nach links

19. Michelle - Wer Liebe lebt (Who Lives for Love) (Deutschland)

Ein weiterer großartiger Coup von Walt Disney’s Erben: Deutschland hatte die Idee, dem berühmtesten Einwohner Entenhausens Leben einzuhauchen. Eine Weltsensation: Für Deutschland am Start: Donald Duck!
In der Pressemappe steht, Michelle hat eine harte Kindheit gehabt. Das war die Zeit, als sie mit Mathias Reim zusammen war

20. Tanel Badar & Dave Benton - Everybody (Estland)

Für Estland starten 2 Raumpfleger, die beim Staubsaugen ihre Liebe zur Musik erkannt haben

Der sieht aus wie Schweinchen Dick. Auch nicht unbedingt eine Galleonsfigur für die Sendereihe „Leichter Leben" im ORF

Der Linke hat ein Vogelnest auf dem Kopf, von dem Vogel, der der Moderatorin auf den Kopf geschissen hat.

Nein,in Estland gibt es andere Sitten bei den Friseuren. Weißt du die Friseuere schneiden dort nicht, sie beißen einfach in die Haare rein

21. Fabrizio Faniello - Another Summer Night (Malta)

Fabrizio Faniello lag einmal bei einem Leonid Breschniew-Augenbrauen-Wettbewerb relativ weit vorne

Alles klar... .Schwulenstrich La Valetta

Das sind keine Brüste, das sind Einfamilienhäuser! (über die üppig ausgestattete Backgroundsängerinnen)

Kann mir gut vorstellen, wie der Produzent sagt "Ich brauch mal irgend nen Stricher und ein paar Frauen mit ordentlich Melonen"

22. Antique - Die For You (Griechenland)

Im Backgroundchor werden sie eine Dame bemerken, die als Vorlage für den Koloss von Rhodos stand

23. Rollo & King - Never Ever Let You Go (Dänemark)

Das kann man nicht mehr ernstnehmen

Wer Rollo & King heißt, dem steht die Welt nicht unbedingt offen

Rollo & King komplett chancenlos (wurden schlußendlich Dritte..)

Nach den Auftritten bzw. vor der Punktevergabe folgte ein Einstieg von einer Songcontest-Party aus Graz, moderiert von FM4-Chefconferencier Hermes, der die etwas ungewöhnlichen Fragen wie folgt beantwortete.

Welches Lied eignet sich am besten als offizielle Hymne zur Maul & Klauenseuche?

Eindeutig Malta

Welches Gesicht eignet sich am Besten zum offiziellen Gesicht der Maul & Klauenseuche?

Bei Norwegen sind die meisten Gäste schreiend weggelaufen, weil dieser Mann verglichen wurde mit dem Bild von Edvard Munch „Der Schrei"

Für die letzten 3 Fragen haben wir eindeutig für die Moderatoren gestimmt, aber das ging ja leider nicht:

Welchen Starter glaubt man schon einmal beim Ladendiebstahl beobachtet zu haben?

Michelle aus den Niederlanden. Sie hatte keine Schuhe, die hat sie wahrscheinlich noch nicht gestohlen, aber an ihren Kleidungsstücken sind immer so kleine Preiszettelchen gehangen, das war eindeutig

Welcher Starter hat noch nie gebumst?

Ihr habt ja letztes Jahr für Dänemark gesungen, und auch heuer war wieder ein Österreicher dabei, nämlich Hannes Kartnig, der Dicke mit dem Bart aus Dänemark. Wir wollten zuerst eigentlich dafür stimmen, da er bis jetzt nur Sex mit dem Auspuff seines Rolls Royce und Enten hatte, aber das heißt ja wieder er hat schon gebumst.

Deswegen haben wir uns für Michelle aus Deutschland entschieden. Sie hat zwar 2 Kinder, aber ihr kennt ja die alte Boris Becker-Geschichte, Oralsex und so und Michelle hat sicher noch nie gebumst, denn dieser Mund ist sicher nicht unschuldig

Welchen Starter müßte man direkt nach der Veranstaltung in Handschellen abführen?

Wir haben uns für den polnischen Starter Piasek entscheiden. Er benutzt beinhart den Songcontest für Angeberei für sein unglaublich riesiges Gemächt, der Song heißt ja „2 Long" und das Lied war auch zu lang. Also sofort abführen und nie mehr wiedersehen wie die Olsen Brothers

Danach brachte der ORF einen kurzen Ausflug in den Kutscherhof, der Zentrale der grundsätzlich nicht unoriginellen österreichischen Big Brother-Variante:

Aktion Leben präsentiert "Taxi Orange"

Ich beneide eigentlich die Zuhörer von Radio 1 in Berlin, die nicht sehen müssen, was wir hier sehen

Hätte Österreich heuer teilnehmen können, dann hätte sich das ungefähr so angehört (über die zweifelhafte Interpretation des einstigen östereichischen Songcontestbeitrags Nur ein Lied" von "Taxi Orange"-Kandidat Martin Schinagl 

Da würde sich sogar Konrad Lorenz im Grab umdrehen, denn das hätten seine Gänse wahrscheinlich besser gemacht

Freitag, 16. Februar 2001

Christoph & Lollo

Christoph & Lollo präsentieren „Mehr Schispringerlieder"; Virgin Megastore, Wien 16.02.2001


Rechtzeitig zum Start der nordischen WM in Lahti präsentierte das durch die FM4-Show „Salon Helga" zu einiger Prominenz  gelangte Duo Christoph & Lollo im Wiener Virgin Megastore ihr aktuelles Album „Mehr Schispringerlieder". Dank FM4-Powerplay ihres derzeitigen Hits „Funaki" und ihren Auftritten als Support-Act bei der Heinz-Tour hat sich ihre Fangemeinde in nur kurzer Zeit vervielfacht, was bei diesem Promotiongig deutlich erkannbar war, denn selten war dort bei ähnlichen Events der Publikumsandrang dermaßen groß.

Ausgestattet mit Gitarre, Bierflasche, zweistimmigen Gesang  und jeder Menge Understatement und Selbstironie lieferten die beiden den Beweis, daß man auch mit diesen simplen Mitteln tatsächlich die Quintessenz des Rock’n’Rolls glaubwürdiger offerieren kann als so manche überschätzte Alternative Rockband, ganz zu Schweigen von zahlreichen zu unrecht hochgejubelnden „Unplugged"-Alben (natürlich mit Ausnahme von „Unplugged in New York" von Nirvana). Hier stimmt jeder Gitarrenakkord, die raffiniert formulierten und nur oberflächlich trivialen Texte pendeln zwischen Ironie und Melancholie und das gesangliche Spektrum bewegt sich  zwischen Fröhlichkeit und Frustation. Diese Mischung ist für einen Großteil der FM4-Hörerschaft sicherlich äußerst ansprechend und dürfte vermutlich dazu führen, daß so manches Schispringerlied im kommenden Sommer bei Zeltlagern rund ums Lagerfeuer ertönen wird.

Anläßlich dieses Kurzauftitts konnte man mit „Milchgesicht", „Blaz Vrhovniks Schuld", „Bredesen, Espen" und „Ole Gunnar Fidjestoel" einige der zukünftigen Lagerfeuerfavourites hören. Zusätzlich mutierte das auf dem neuen Album befindliche „Pfingstlied" aus Aktualitätsgründen zu einer Huldigung an "Svenke Falkestad", wobei dieser Springer wohl selbst den eingefleischtesten  Hardcore-Schisprungfans nicht geläufig sein dürfte. Natürlich durfte auch „Funaki" nicht fehlen und Christoph & Lollo verpaßten der Hommage an den japanischen Springerstar zusätzliche Lyrics, wobei die Textzeile „In intimen Momenten hört er gern Ö3" für einiges Gelächter sorgte und endlich das Geheimnis gelüftet wurde, warum bislang die ÖSV-Springer von den beiden verschont wurden.

Dieser gelungene Promotionauftritt dürfte zahlreiche schisprungunkundige Virginkunden zu Fans gemacht haben und sollte für die Verkaufszahlen der „Schispringerlieder" nicht abträglich sein. Daß er für die Fans natürlich viel zu kurz war, ist aber nicht „Blaz Vrhovniks Schuld" .