Freitag, 16. Februar 2001

Christoph & Lollo

Christoph & Lollo präsentieren „Mehr Schispringerlieder"; Virgin Megastore, Wien 16.02.2001


Rechtzeitig zum Start der nordischen WM in Lahti präsentierte das durch die FM4-Show „Salon Helga" zu einiger Prominenz  gelangte Duo Christoph & Lollo im Wiener Virgin Megastore ihr aktuelles Album „Mehr Schispringerlieder". Dank FM4-Powerplay ihres derzeitigen Hits „Funaki" und ihren Auftritten als Support-Act bei der Heinz-Tour hat sich ihre Fangemeinde in nur kurzer Zeit vervielfacht, was bei diesem Promotiongig deutlich erkannbar war, denn selten war dort bei ähnlichen Events der Publikumsandrang dermaßen groß.

Ausgestattet mit Gitarre, Bierflasche, zweistimmigen Gesang  und jeder Menge Understatement und Selbstironie lieferten die beiden den Beweis, daß man auch mit diesen simplen Mitteln tatsächlich die Quintessenz des Rock’n’Rolls glaubwürdiger offerieren kann als so manche überschätzte Alternative Rockband, ganz zu Schweigen von zahlreichen zu unrecht hochgejubelnden „Unplugged"-Alben (natürlich mit Ausnahme von „Unplugged in New York" von Nirvana). Hier stimmt jeder Gitarrenakkord, die raffiniert formulierten und nur oberflächlich trivialen Texte pendeln zwischen Ironie und Melancholie und das gesangliche Spektrum bewegt sich  zwischen Fröhlichkeit und Frustation. Diese Mischung ist für einen Großteil der FM4-Hörerschaft sicherlich äußerst ansprechend und dürfte vermutlich dazu führen, daß so manches Schispringerlied im kommenden Sommer bei Zeltlagern rund ums Lagerfeuer ertönen wird.

Anläßlich dieses Kurzauftitts konnte man mit „Milchgesicht", „Blaz Vrhovniks Schuld", „Bredesen, Espen" und „Ole Gunnar Fidjestoel" einige der zukünftigen Lagerfeuerfavourites hören. Zusätzlich mutierte das auf dem neuen Album befindliche „Pfingstlied" aus Aktualitätsgründen zu einer Huldigung an "Svenke Falkestad", wobei dieser Springer wohl selbst den eingefleischtesten  Hardcore-Schisprungfans nicht geläufig sein dürfte. Natürlich durfte auch „Funaki" nicht fehlen und Christoph & Lollo verpaßten der Hommage an den japanischen Springerstar zusätzliche Lyrics, wobei die Textzeile „In intimen Momenten hört er gern Ö3" für einiges Gelächter sorgte und endlich das Geheimnis gelüftet wurde, warum bislang die ÖSV-Springer von den beiden verschont wurden.

Dieser gelungene Promotionauftritt dürfte zahlreiche schisprungunkundige Virginkunden zu Fans gemacht haben und sollte für die Verkaufszahlen der „Schispringerlieder" nicht abträglich sein. Daß er für die Fans natürlich viel zu kurz war, ist aber nicht „Blaz Vrhovniks Schuld" .