Samstag, 2. September 2000

Plattenbörse Wiener Stadthalle, 02.09.2000

 Nach der langen Sommerpause hatten Plattensammler am 2/3. September 2000 in der Wiener Stadthalle wieder Gelegenheit, sich durch das üppige Angebot an Tonträgern aller Art zu wühlen. Speziell eine große Menge frisch aus den USA importierten Alben in großteils erstklassigen Zustand zum Dumpingpreis von öS 25,- lockte viele an und da konnte natürlich auch ich nicht widerstehen, wie Blondies “Eat To The Beat” und die beiden Bread-Alben belegen. Was ich sonst noch alles gekauft habe verrät ein Blick auf das untenstehende Foto und die dazugehörigen Detailinformationen.

Unlängst stieß auf eine Auflistung der meistgehaßten Hits aus den Siebzigern , in der Jeannette mit „Porque Te Vas" den stolzen achten Platz einnahm.  Würde ich ein derartiges Ranking machen, wäre Jeanette da sicher nicht dabei, denn hier handelt es sich meiner Meinung nach um eine der interessantesten spanischen Produktionen überhaupt. 

ABBA - The Visitors (LP)
Blondie - Eat To The Beat (LP)
Bread - The Best Of (LP)
Bread - The Best Of Vol. 2 (LP)
Gigliola Cinquetti - Non Ho L’eta (Single)
Dauerfisch  - Crime Of The Century (CD)
Hot Butter  -Popcorn (Single)
Jeanette - Porque Te Vas (Single)

Bereits 1974 aufgenommen und aus unerfindlichen Gründen erst 1977 in unseren Breiten ein Hit (A # 13, D # 1) besticht der Song in erster Linie durch Jeanettes prägnante Stimme. Diese ist vergleichbar mit der des ehemaligen französischen Popsternchens Vanessa Paradis („Joe Le Taxi" (1987; D # 8,UK # 3,), „Be My Baby" (1992; A # 19, D # 10, UK # 6; produced by Lenny Kravitz), allerdings ist bemerkenswert, daß Jeanette zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits 23 Jahre alt war. 

Aber nicht nur die Stimme macht den Charme dieser Platte aus, sonder die Kombination aus mäßigen Rhythmus,  der sich aber plötzlich und unerwartetet beim Refrain zum Reggae entwickelt, jede Menge Hi-Hat-Einspritzer,  der Tenorsaxophon-Übergang vor jeder Strophe und die bestechend fetten Bläsersätze.  

Nach „Porque Te Vas" konnte sich Jeanette auf der mitteleuropäischen Showbühne nicht mehr durchsetzen und konnte ihre Hits nur mehr auf die iberische Halbinsel beschränken. Keine Ahnung, ob sie später auch in Frankreich gepunktet hat, aber zumindest habe ich mit der Single „Il me plait bien ton frere" (1976) einen Hinweis, warum es mit Nachfolgehits bei uns nicht mehr geklappt hat: Der Song ist eine typisch unoriginelle, Song-Contest-Taugliche Ballade, die höhepunktslos nur so vor sich hinplätschert und nicht einmal Jeanettes Stimme kann daran was retten. Wenn ihre Nachfolgesingles nach diesem Schema gestrickt waren, wundert mich der ausbleibende Erfolg hierzulande nicht im Geringsten.     

Natürlich muß ich zugeben, daß diese Scheibe vielleicht nicht jedermanns Sache ist, aber wie bei so vielen Platten, die ich im Laufe der Jahre angesammelt habe, spielt aber hier ein gewisses Maß an Nostalgie eine entscheidente Rolle ...

(6/10 Musik,  9/10 Nostalgiefaktor)


Junkie XL - Saturday Teenage Kick (CD)
Maggie Mae - I'm On Fire (Single)
Original Fast Remix Poidln - Alle meine Lieda (Maxi)
Pearl Jam - 10 (CD)
Pearl Jam - vs. (CD)
Terranova - Close The Door (CD)
Titanic - Titanic (LP)
Barry White - Can’t Get Enough (LP)
Various Artists - Disco Raritäten Vol. 3 (LP)
Various Artists - Youth Club Classics 1961-63 (CD)


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